Bing – neue Konkurrenz zu Google?
Kritiker behaupten schon Jahre, das Microsoft lange das Internet als Geschäftsfeld zu wenig beachtet hat und daher ehemals kleine Firmen wie Google indirekt zum, Erfolg verholfen haben. Das dem so ist, kann man daran ablesen, das Microsoft noch in diesem Jahr mit der eigenen Suchmaschine, die sich Bing nennt, auf dem Markt kommen will.
Wenn man die letzten Jahre betrachtet, so hat Google systematisch den Markt erobert, das sogar das Wort „googeln“ in den Wortschatz des Duden gefunden hat. Suchmaschinen wie Fireball, Lycos,Yahoo oder Altavista sind zwar nach wie vor am Markt, doch ist deren Nutzung stark gesunken. So hat Google seit geraumer Zeit einen gewissen Monopol-Status.
Im Bereich der Office-Software und Betriebssystemen hat Microsoft wohl immer noch einen Monopol-Status, doch durch Linux, Mac OS und den diversen OpenSource Programmen wie zum Beispiel OpenOffice dürfte diese Entwicklung Microsoft nicht gefallen. Nun will das Unternehmen aus Redmond einen eigenen Suchmaschinen Dienst online stellen. Microsoft will wohl eine Summe von 80 bis 100 Millionen Dollar für die Werbekampagne ausgeben. Ob es sich für Microsoft auszahlen wird, eine so gigantische Summe für Werbung zu investieren, wird sich daran ablesen lassen, wie die Internet-User reagieren.
Fakt ist, das die Nutzerzahlen bei MSN oder Live Search eher verhalten sind. Verstärkt unbedarfte Nutzer mit einem neuen Rechner nutzen voreingestellte Suchmaschinen wie Live Search, da sie nicht wissen, das es auch andere Suchmaschinen gibt. Sicher wird Bing auch eine gewisse Nutzergemeinde bekommen, aber ob Microsoft mit Bing der große Durchbruch gelingen wird, hängt maßgeblich von der Qualität der Suchergebnisse ab.
Keine unmittelbare Konkurrenz, aber aus heutiger Sicht deutlich interessanter ist ein frischer Suchdienst namens Wolfram Alpha. Dieser Dienst ist keine klassische Suchmaschine, dafür wird sie als eine Art „Antwort-Maschine“ beschrieben. Basierend auf einem riesigem Datenbestand und einer neuen Technologie gibt Wolfram Alpha Antworten in Form von Informationen zu dem eingegeben Begriff. So kann man schnell geographische Informationen abfragen. Bei der Eingabe nach „Malente“ gibt Wolfram Alpha aus, das es sich um einen Ort in Schleswig-Holstein mit einer Einwohnerzahl von 10.817 Menschen handelt. Ferner wird die örtliche Uhrzeit, Wetterangaben und die Angabe, das sich Malente 30 Meter über dem Meeresspiegel befindet, angezeigt. Wer nun wissen will, wie weit man von Malente nach Kiel oder Hamburg fahren muss, findet auch hierfür Antworten. Das sich Wolfram Alpha nicht als Konkurrent zu Google sieht, kann man daran ablesen, das Wolfram Alpha zu Google linkt, um dem Nutzer weitere Informationen zu seinem „Antwort-Ergebnis“ zu geben.
Es ist davon aus zu gehen, das während der Werbekampagne für Bing viele die Suchmaschine zumindest testen werden und diese auch zumindest eine Zeit lang nutzen werden. Ich denke, man darf bezweifeln, ob sich die Qualität der Suchergebnisse auf Bing so stark gegenüber den vorherigen Suchdiensten von Microsoft geändert haben wird. Warten wir es ab.