Der Wunsch – iPad
So intensiv wurde schon lange nicht mehr über ein neues Produkt aus dem Hause Apple spekuliert. Am 27. Januar hat Steve Jobs dann das ersehnte neue „mobile Device“ der Öffentlichkeit vorgestellt – das iPad.
Auf diversen Blogs, Nachrichtenseiten und Foren wird seitdem über das neue Gerät, welches Apple im Produkt-Portfolio zwischen dem iPhone und den Macbooks ansiedelt, berichtet. Wie immer, wenn Apple ein neues Gerät vorgestellt hat, reichen die Berichte von positiven (wegweisende Innovation, kluge Geschäftspraktik, gute Verarbeitung, cooles Design, etc.) bis zu nüchternen (langweiliges Produkt ohne Marktchancen, mangelnde Kompatibilität) Texten.
Das iPad wird es frühestens ab März 2010 (Version mit WLAN, aber ohne Mobilfunk-Unterstützung) und ab April 2010 (mit Mobilfunk-Unterstützung) geben. Vorbestellbar sind alle Modelle bereits jetzt schon.
Auf Basis der bisher mir bekannten Informationen möchte ich einmal versuchen, das ideale Wunsch – iPad, welches mich als Webdesigner, Hobby-Fotograf und Apple-Fan ansprechen könnte, zu beschreiben.
Zunächst ein kurzer Überblick, welche Funktionen das iPad besitzen wird:
- Touch-Display wie im iPhone / iPod touch
- Ähnliche Software-Ausstattung wie iPod touch
- Zugriff auf iTunes-Store (Musik, Filme, Podcasts, Hörbücher, TV-Serien)
- Zugriff auf den App-Store mit rund 140.000 Anwendungen (teils kostenfrei) für iPad, iPhone und iPod touch
- WLAN / Bluetooth
- GPS
- Mobilfunk-Zugang (mobiles Internet per UMTS/HSDPA und GSM/EDGE)
Das kann das iPad nicht
So interessant es auch ist, es gibt ein paar Dinge, die das iPad nicht kann. Vermutlich sind diese Dinge bewusst von Apple nicht vorgesehen, um sich keine Konkurrenz im eigenem Hause zu machen – die Macbooks sollen ja auch weiterhin verkauft werden.
Fehlende (kabelgebundene) Anschlussmöglichkeiten?
Für ein mobiles Gerät fällt doch auf, das die Anschlussmöglichkeiten arg begrenzt sind. Weder eine USB-Buchse, ein Firewire-Anschluss noch ein Slot für digitale Speicherchips (Compact Flash, Memory Stick, SD-Karten) sind vorhanden. Es ist lediglich ein Dock-Anschluss vorhanden.
Ein Firewire – Anschluss ist in der Tat nicht vorhanden, doch das würde ich sicher nicht vermissen. Unhandlicher und unnötig kompliziert stelle ich mir das Hantieren mit den schon jetzt gezeigten diversen Adaptern vor, mit denen man am Dock dann per USB seine Digitalkamera oder den Kamerachip anschließen kann, um die Bilder zu importieren. Diese Möglichkeit ist sicher für mich erstrebenswert, wenn ich beim Kunden fotografiere und die Fotos dem Kunden gleich zeigen möchte, um eine projektbezogene Auswahl zu treffen.
Drucken mit dem iPad
Ob und wie man mit dem iPad drucken wird, habe ich noch nicht ersehen können. Möglich wäre, das in einem WLAN bereit gestellter Drucker vom iPad erkannt wird und in Anwendungen, die eine Druck-Funktion (z.B. iWork, Safari, Mail) anbieten, angesteuert werden. Alternativ könnten Drucker, die Bluetooth unterstützen vom IPad angesprochen werden. Ob man einfach über den Dock einen USB-Drucker anschließen können wird? Im Zweifelsfalls wird es an der Treiber-Problematik scheitern.
iPad als externe Festplatte nutzbar?
Soweit ich es ersehe, besitzt der iPad keinen Finder (Datei-Management). Also ein Zugriff auf einzelne Ordner und Dateien ist von Haus aus nicht vorgesehen, wenn auch nicht zwingend notwendig. Das würde allerdings auch die Möglichkeit verbauen, eine externe Festplatte (oder einen externen DVD-Brenner, USB Hub, Scanner) anzuschließen und nutzen zu können. Diese Möglichkeiten bleiben den Macbooks dann wohl vorbehalten. Datei-Übertragungen werden wohl ausschließlich über iTunes und der dort bereit gestellten Synchronisation stattfinden – dies ist sicher bequem und einfach, man hat jedoch teils zu wenig Kontrolle?
Kaum fehlende Software, aber auch kompatibel?
Bei der Auswahl von rund 140.000 Anwendungen, die es jetzt schon fürs iPhone / iPod touch gibt, nicht fündig zu werden, ist schon eher unrealistisch. Ob man ernsthaft arbeiten möchte, recherchieren will oder das Spiel für zwischendurch – viele der App’s sind zudem auch noch kostenfrei.
Fürs Arbeiten mit dem iPad hat Apple bereits auf der Keynote angekündigt, das es eigene Versionen der Office-Programme iWork für den iPad geben wird. Pages (Textverarbeitung), Numbers (Tabellenkalkulation) und Keynote (Präsentation) wird es für je knapp 10 Euro im App-Store geben. Sogar soll Microsoft an einer Office-Version für den iPad arbeiten – man wird sehen, ob es war werden wird.
Welche Office-Suite auch auf dem iPad künftig laufen wird, es wird umso wichtiger, das ENDLICH echte Kompatibilität zwischen den Dokumenten bestehen wird. Selbst wenn man eine Textdatei aus dem Hause Microsoft in der Windows-Version erstellt hat und in der Word für Mac – Version öffnet, kann leider nicht von der gleichen Datei gesprochen werden. Nach wie vor, werden teils Formatierungen nicht angezeigt, Absätze verschoben, oder… Hier sollten diverse Hersteller mehr auf einander zugehen und für bessere Datenaustausch sorgen.
Multitasking auf dem iPad
Eine echte Feature-Lücke ist – wie beim iPod touch und dem iPhone – die schmerzlich vermisste Multitasking-Funktion. Leider wird man beim iPad auch nur eine Anwendung zurzeit laufen lassen können. Eine Arbeitsumgebung, die sich wohl kaum noch jemand vorstellen kann. Versuchen Sie mal mit Ihrem Computer effektiv zu arbeiten, in dem Sie NIE zwei oder mehrere Programme gleichzeitig geöffnet haben. In meinem Arbeitsalltag ist es normal, das mind. folgende Programme „auf“ sind: 2 Browser (mit jeweils 2-8 Tabs), Mailprogramm, Textverarbeitung, Finder, Code-Editor, Dreamweaver, Photoshop, Kalender. Ach ja, die Twitter-App und der Facebook- und der Xing-Account laufen auch noch… Sicher ist es nicht zwingend erforderlich auf dem iPad beliebig viele Anwendungen parallel laufen zu lassen, doch es wäre ja schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man max. 4 Anwendungen per Multitasking im schnellen Zugriff hätte.
Mit dem iPad Webseiten erstellen und kontrollieren
Für mich als Webentwickler wäre es nett, wenn ich Webseiten auf dem iPad bearbeiten könnte. Was man dazu im Groben an Anwendungen benötigt, ist nicht viel.
- Browser: Auf dem iPad wird Safari vorinstalliert sein – ein zweifelsfrei sehr guter, moderner und schneller Browser. Um Webseiten kontrollieren und kompatibel zu diversen Systemen erstellen zu können, wären weitere Browser (Firefox, Opera und Internet Explorer) sinnig bzw. notwendig. Ferner wäre es gut, wenn man Safari auf dem iPad im „iPhone-Modus“ laufen lassen könnte, um zu sehen, wie die Webseite auf dem iPhone aussehen würden.
- Server / FTP: Wer Webseiten erstellt, benötigt entweder eine Server-Umgebung oder die Möglichkeit, per FTP die Webseiten, Bilder, Scripte, etc auf einen Server zu speichern. Ob und welche Anwendungen es hier geben wird, wird die Zukunft zeigen.
- Code-Bearbeitung: Einige einfache Editoren sind bereits vorhanden. Das iPad wird – bedingt durch das größere Display – erheblich bessere Möglichkeiten eröffnen, professionelle Anwendungen, die HTML, JavaScript, PHP, etc. – Dateien auf dem iPad bearbeiten zu können.
- Bildbearbeitung: Bereits jetzt gibt es teils recht pfiffige Bildbearbeitungsprogramme, die zwar nicht an den Funktionsumfang von Photoshop heran reichen, doch für einfache Arbeiten durchaus genügen können.
An dieser Auflistung wird sehr deutlich, das eine fehlende Multitasking – Unterstützung ein reibungsloses Arbeiten – gelinde ausgedrückt – zur Spassbremse machen wird.
Der Traum iPad – oder Spinnerei aus der Zukunft?
Das Überall-Fernsehen ist ja seit einiger Zeit – zumindest in Ballungszentren – möglich. Da das iPad ein mobiles Gerät ist, sollte man mobil fernsehen können. Das ist jedoch eine echte Spinnerei, die es (noch?) nicht gibt. Doch denkbar wäre es, zusammen mit dem App „iPad – Videorecorder“ und einem 2 Terabyte Festspeicher sämtliche TV-Sendungen aufzunehmen und mobil zu genießen. Wenn man dann die U-Bahn verlassen hat und zu hause weiter fernsehen möchte, stellt man sein iPad auf den Tisch in die Dockingstation und kann den „Fernseher von Apple“ mit der „iPad-Fernbedienung“ bequem von der Couch aus bedienen.
Der Fernsehabend kann aber unterbrochen werden, wenn sich ein Freund über Skype meldet. Aber auch dies wäre nur dann richtig schön, wenn der iPad eine eingebaute Webcam hätte und man seinen Gesprächspartner über die Internet-Telefonie auch beim abendlichen Ausruhen auf dem Sofa begutachten kann 😉
…wie dem auch sei, am ehesten kommt der iPad2 (64 GB WiFi + UMTS) an die Features meines Traum iPad’s.
Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
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Zu meinem Erstaunen und gleichzeitig zu meiner Freude ist der obige Blog-Beitrag mit 4 weiteren Texten zu den 5 schönsten iPad-Texten gewählt worden.
Auf der Seite http://www.macnotes.de/ können Besucher bis zum 23. März 2010 abstimmen, welcher Blogger ein iPad gewinnen wird.
Die Chancen erheblich besser als beim Lotto oder vergleichbaren Gewinnspielen, daher werbe ich für Ihr Voting:
http://www.iphoneohnevertrag.de/2010/03/17/ipad-gewinnspiel-wahlt-die-schonste-ipad-beschreibung/
Das iPad wird zur Zeit so oft verlost, warum nur? Hat das iPad doch einige Nachteile?
Das perfekte iPad wird es nie geben, denn jeder hat andere Vorstellung was das „perfekte“ iPad ist.
Mal sehen, wie lange das alles noch anhält.
Mein letzter Besuch einer Messe in Leipzig hat mir zu bedenken gegeben, einige Geschäftsmänner sind mit iPads unterwegs gewesen und kamen nicht zurecht. Das iPad ist wirklich eine Nummer zu groß für den normalen Bedarf. Es ist eigentlich wie ein Netbook handzuhaben und nicht wie ein iPhone.
Das iPad hat eh nur wenige Dinge, die das iPhone vielleicht nicht hat.
Ich habe auch länger darüber nachgedacht, ob ich mir ein iPad zulege, aber ehrlich gesagt finde ich es gar nicht so handlich und wie hier schon erwähnt, tauchen öfters Probleme damit auf. Habe mich daher schweren Herzens dagegen entschieden, obwohl ich anfangs sehr überzeugt davon gewesen bin.